Gemeindeentwicklung, was will er denn damit?
Gute Frage. Die Gemeinde Uetze ist eine – wie wir hören – strukturschwache Gemeinde.
Die Kaufkraft ist niedrig.
Die Steuereinnahmen sprudeln nicht so, wie in Nachbarkommunen.
Pflichtaufgaben aus Bund und Land steigen.
Die Verschuldung drückt.
Die Kassenkredite (das Girokonto der Verwaltung) wachsen ins Unermessliche.
Gleichzeitig ist das Image unserer Gemeinde suboptimal.
Wladiwostok der Region Hannover.
Arm, aber unsexy.
Schlafstadt (oder -gemeinde).
Bauern, Kartoffeln und Zwiebeln
…
Relativ schnell werden wir uns einig, wenn wir feststellen, das viele Probleme nicht hausgemacht sind. Aber alleine auf EU, Bund, Land und Region Hannover zu verweisen und zu sagen: „Die da sind schuld!“ ist einfach, kindisch und nicht zielführend.
Also Kopf in den Sand stecken?
Das ist meiner Meinung nach die falsche Option. Uetze bietet eine Menge guter Standortfaktoren, liegt zwischen Braunschweig/Wolfsburg, Celle und Hannover, ist verkehrstechnisch gut über Bundesstraßen, Bahn und Nähe zu Autobahnen sowie Flughafen angebunden. Uetze als Gemeinde bietet eine durchaus gute Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, Freizeitmöglichkeiten, ringsum uns leben wir in einer herrlichen Natur, ...
Was fehlt, sind Ideen und Visionen.
Ja, man hat sich mal den schönen Titel „Freizeitland“ gegeben, aber außer dass wir der Niedersächsischen Spargelstraße angehören (wo hier mittlerweile auch noch so viel Spargel angebaut wird), ist nicht viel passiert.
Was Uetze braucht, ist eine Denkfabrik mit Menschen, die in Uetze leben, mit Experten von außen und einem klar definierten Ziel: Uetzer besser darstellen und besser machen, ohne dabei Bewährtes in Frage zu stellen.
Was kann man hervorheben und ggf. besser nutzen?
Der Freizeitwert ist nach wie vor hoch. Wie kann man das – auch einnahmetechnisch besser nutzen?
Landwirtschaft ist ein prägender Teil unser Gemeinde. Ja, und das muss man außer mit Dollberger Kartoffeln und Uetzer Zwiebeln noch mehr in den Fokus stellen.
Wir sind eine liebens- und lebenswerte Gemeinde. Warum verkaufen wir uns dann unter Wert. Warum denken wir nicht „groß“ und planen ein innovatives Gewerbegebiet, vielleicht auch Industriegebiet, zusammen mit den Hochschulen um uns herum, um „start-ups“ mit günstigen Rahmenbedingungen hierher zu locken?
Wir haben Windräder, Solaranlagen, Biogasanlagen – wenn das unsere Linie für die Zukunft ist: gut, aber auch hier: denken wir „groß“!
Uetze hat viel Potential. Als Ort, als Gemeinde, mit den Menschen, die hier leben. Machen wir was draus!
Träumen wir nicht von besseren Zeiten - leben wir diesen Traum!